SESAM

In einem Vorgängerprojekt (Düsol) wurde die Machbarkeit der solaren thermochemischen Luftzerlegung, unter Verwendung von Perowskiten als Redoxmaterial, nachgewiesen.

Die Wirtschaftlichkeitsberechnungen zeigten, dass sich die Effizienz des Verfahrens durch die Kopplung der thermochemischen Luftzerlegung mit der Druckwechseladsorption (PSA) steigern lässt. Bei der vorgeschlagenen zweistufigen Luftzerlegung produziert die PSA-Anlage Stickstoff mit geringer Reinheit, und dann wird der Großteil des Restsauerstoffs im thermochemischen Kreislauf entfernt und es werden sehr niedrige Sauerstoffpartialdrücke erreicht.

Im Projekt SESAM soll dieses Verfahren in einer Pilotanlage demonstriert werden, um die Effizienz des Gesamtprozesses weiter zu steigern und die industrielle Machbarkeit zu demonstrieren. Das Produkt Stickstoffgas soll die für das Haber-Bosch-Verfahren erforderliche Reinheit von weniger als 10 ppm Sauerstoffkontamination erreichen.

Das Nebenprodukt der Luftzerlegung ist entweder sauerstoffangereicherte Luft oder reiner Sauerstoff in der thermochemischen Stufe, der das Potenzial hat, für eine effizientere Salpetersäureproduktion genutzt zu werden. Salpetersäure stellt den Ausgangsstoff für die Düngersynthese von Ammoniumnitrat dar. Dieser Synergieeffekt zwischen der Luftzerlegung und der Salpetersäureproduktion soll untersucht und im Labormaßstab nachgewiesen werden.

Darüber hinaus soll mit Hilfe dieser neuartigen Technologie erstmals ein Düngemittelprodukt in industrieller Qualität hergestellt werden. Durch die intensive Einbindung von Industriepartnern und eine kontinuierliche Wirtschaftlichkeitsanalyse während der gesamten Projektlaufzeit, setzt SESAM einen klaren Fokus auf die Anwendungsorientierung.

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